Willkommen zu einer faszinierenden Reise hinter die Kulissen einer der ältesten Bergbahnen Österreichs! In diesem Blogartikel nehmen wir euch mit auf eine technische Entdeckungsreise, die die historischen und innovativen Aspekte der Seilbahntechnik beleuchtet.
Mechanisches Kopierwerk – Ein Meisterwerk der Mechanik
Ein besonderes Highlight der Bahn ist das mechanische Kopierwerk, das es in dieser Form nur noch selten in Österreich gibt. 100% mechanisch, wird über Ketten und Zahnräder von der Ablenkscheibe ein Drehmoment aufgenommen. Dieser wird von einem Schaltkasten übernommen, der dem Maschinisten die Positionen seines Wagens auf der Strecke anzeigt. Diese präzise Überwachung ist entscheidend, besonders beim Einfahren des Wagens.
Insgesamt gibt es vier Zonen, die abhängig von den Schaltern der Ablenkscheibe überwacht werden. Diese verhindern, dass der Wagen unkontrolliert durch die Station rast. Moderne Systeme lösen dies heute digital mit Tachometern, doch hier erleben wir Technik in ihrer ursprünglichsten Form.
Tragseilabspannung – Ein Balanceakt der Technik
Das Gegenstück zur Tragseilabspannung befindet sich in der Talstation, wo das Spanngewicht angebracht ist. Das Tragseil wird viermal um einen sogenannten "Poller" gewickelt und mit Eigenreibung fixiert. Zwei Klemmen, die um 90 Grad versetzt sind, nehmen die verbleibende Restkraft auf. Ein spezielles Überwachungsgerät, der Spion, kontrolliert den Zustand der Klemmen und warnt bei unzureichendem Platz, was auf ein Rutschen des Seils hinweisen könnte.
Alle zwölf Jahre muss das Tragseil um die längste Auflagefläche verschoben werden. Bei dieser Bahn ist das die einzige Stütze in der Mitte, die eine Länge von 8,5 Metern aufweist. Diese Maßnahme verhindert, dass das Seil länger als zwölf Jahre auf derselben Stelle aufliegt. Ein interessantes Detail: Das Seil ist immer noch das Original aus dem Jahr 1967.
Laufwerk – Präzision und Sicherheit
Das Laufwerk besteht aus Laufrollen, die auf dem Tragseil laufen, einer Zugseilkupplung und einer Tragseilbremse, die im Falle eines Zugseilrisses das Fahrzeug hält.
Besonders bemerkenswert sind hier die maßangefertigten Stromabnehmer und die Rollen an der Führungsschiene. Ein blauer Schalter markiert den Regelhaltepunkt, an dem die Bahn erkennt, dass sie die Station erreicht hat und automatisch stoppt. Sollte dieser Punkt überfahren werden, greift ein Meter dahinter ein Gefahrausendschalter ein und aktiviert die Sicherheitsbremse.
Drei Betriebsarten – Flexibilität in der Not
Die Bahn verfügt über drei Betriebsarten:
Netzstrom über Generator: Der normale Betriebsmodus.
Hilfsantrieb, der den Generator speist: Ein zusätzlicher Antrieb für den Fall, dass der Netzstrom ausfällt.
Notbetrieb über VW-Motor: Im absoluten Notfall kann ein VW-Motor direkt auf die Anlagescheibe zugreifen und den Betrieb aufrechterhalten.
Im Unterschied zu neuen Bahnen, die nur Haupt- und Notantriebe haben und im Notfall nur leer gefahren werden dürfen, ermöglicht der zusätzliche Hilfsantrieb der Gosaukammbahn, die Fahrgeschwindigkeit zu verringern und den Betrieb den ganzen Tag über fortzusetzen.
Fazit
Diese historischen und technischen Details zeigen die beeindruckende Ingenieurskunst, die hinter einer solch historischen Bergbahn steckt. Sie kombiniert traditionelle Mechanik mit moderner Technik und sorgt so für einen sicheren und zuverlässigen Betrieb. Wir hoffen, euch hat dieser Einblick in die Welt der Seilbahntechnik gefallen und ihr erlebt mit diesem Wissen eure nächste Bergbahn-Fahrt noch spannender.