Die herrliche Bergwelt zwischen Annaberg und Russbach im Salzburger Land, sowie Gosau im oberösterreichischen Salzkammergut lädt zum grenzenlosen Wandervergnügen ein. Saftige Almen mit grandiosem Panorama und urige Hütten mit regionalen Produkten können hier gemütlich erkundet werden. Denn aus allen drei Orten bringt euch eine Gondelbahn hinauf in die Wanderwelt. Dem Genuss entgegenschweben sozusagen - da bin ich dabei!
Wo soll die Wanderung hinführen? Mit dem neuen Dachstein West-Sommerticket könnt ihr mit einer der drei Seilbahnen in Gosau (Gosaukammbahn), Russbach (Hornbahn) oder Annaberg (Donnerkogelbahn) die Bergfahrt genießen und nach einer erlebnisreichen Wanderung mit einer der drei Seilbahnen wieder ins Tal fahren. Ganz unkompliziert und mit einem echten Gefühl von Freiheit.
WAS DU AUF EINER WANDERUNG MITHABEN SOLLTEST?Perfekt! Das probiere ich doch gleich einmal aus. Die Auswahl an Wanderrouten ist groß. Für die heutige Wanderung entschließe ich mich zur aussichtsreichen Tour von Annaberg über die Zwieselalm hinüber bis zum Gosausee. Zu jeder Wanderung gehört die richtige Vorbereitung. Auch wenn das Gebiet Dachstein-West gut erschlossen ist, sollte man unbedingt mithaben:
Gutes Schuhwerk - für meine Tour heute reicht ein leichter Wanderschuh mit gutem Profil. So spüre ich "die Leichtigkeit des Gehens" auf sicheren Sohlen.
Einen Wanderrucksack, in der ich meine Trinkflasche verstaue, außerdem eine leichte Regenjacke, meine Schirmkappe und die kleine Tube Sonnencreme. Weiters immer dabei sind ein Lippenpflegestift und ein Pflaster für alle Fälle.
Meine Wanderstöcke haben mir schon gute Dienste geleistet. Auf steileren Stücken geben sie mir Halt, im leichten Gelände setze ich sie schwungvoll ein. Und kann ich einmal auf einem schmalen Pfad einer Kuh nicht gut ausweichen kann, kann ich sie mit den Stöcken in Schach halten.
Was noch? Etwas Geld und ein aufgeladenes Handy, mit dem ich tolle Bilder von meiner Tour mache, die Wanderroute abchecken und notfalls Hilfe holen kann.
Pünktlich um 09.00 Uhr stehe ich also in Annaberg-Astauwinkel bei der Donnerkogelbahn. Ich möchte den herrlichen, strahlenden Tag nutzen und habe mir als eine der ersten das Dachstein-West Sommerticket gekauft. Einmal rauf mit der Donnerkogelbahn und runter in Gosau. Wie ich heute zurückkomme? Ebenso unkompliziert. Ich rufe das Wandertaxi an und werde damit nachmittags wieder an meinen Ausgangspunkt zurückkommen. Einzige Voraussetzung dafür ist, dass ich bis 10.00 Uhr am Vormittag meine Fahrt angemeldet habe.
Das Wandertaxi bringt Wanderer auch schon um 8.30 Uhr in der Früh von Annaberg-Ortsmitte zur Donnerkogelbahn oder ihr fahrt damit gleich hinüber nach Gosau und wandert dann über den Berg wieder retour. Für die Vormittags-Fahrt müsst ihr euch bis 18.00 Uhr am Vorabend anmelden. Nachmittag retour über Gosau-Russbach-Abtenau bis nach Annaberg genügt der Anruf bis 10.00 Uhr desselben Tages.
Auf dieser Karte sind die Bergbahnen und Wandertaxi-Haltestellen verzeichnet.
Wandern auf Kaiserin Sisi's SpurenAUFFAHRT MIT DER DONNERKOGELBAHNNun geht es aber endlich los. Gemütlich schwebe ich mit der Donnerkogelbahn hinauf. Die majestätische Bischofsmütze, der bekannteste Berg des Gosaukammes, habe ich dabei im Blickfeld. Genau wie die Sonne, die jetzt allmählich das ganze Almgebiet in strahlendes Licht hüllt. Die Bienen summen, die Vögel zwitschern und die Kühe frühstücken.
Ich marschiere los und genieße die ruhige Stimmung. Dort, wo jetzt saftiges Grün auf den Wiesen wächst, werde ich im Winter auf bestens präparierten weißen Pisten unterwegs sein. Genau wie der beste Skifahrer der Welt, denn Skistar Marcel Hirscher hat hier in Dachstein-West das Skifahren gelernt. Ich freue mich schon wieder ein bisschen auf den Winter, doch jetzt genieße ich den Wandersommer.
IN DER RIEDL-KAR-IBIKDie Kinder, die hinter mir aus der Gondel steigen, sind ganz begeistert von den Liegestühlen, die hier am Fuße des Donnerkogels aufgestellt sind. Alle werden einmal ausprobiert, doch von der Gondelfahrt ist niemand müde, so geht die muntere Schar ebenfalls auf Wanderschaft.
Hinter den nächsten paar Kehren liegt der neu angelegte Beschneiungsteich, der sich dank Renaturierungsmaßnahmen so wunderbar in die Landschaft einfügt, als ob er hier am Riedlkar schon immer ruhig und klar im Sonnenlicht geglitzert hätte. Das Wasser hat ein Türkis, das mir glatt einen Vergleich abringt: Für mich ist der kleine See die "Riedl-Kar-ibik".
DER PLATZ, AUF DEM GEDANKEN SCHWEIFENEin bisschen "Kaiserlich" kann ich dann doch mitnehmen, denn von der Hütte aus geht es auf einem Steig hinauf zur so genannten Aussicht. Hier haben Veteranenvereine aus Gosau und Annaberg "ihrem"Kaiser ein Denkmal zum 40-jährigen Dienstjubiläumgesetzt.
Das muss ich mir natürlich anschauen und begebe mich nun auf den anstrengendsten Teil meiner Wanderung, den man aber auf einem breiten Wanderweg auch umgehen kann. Ein bisschen Schwitzen ist gesund, deshalb nehme ich den kurzen, knackigen Anstieg und bin nach gut 20 Minuten am Aussichtsberg und dem Gosaunetzplatz. Sie wird ihrem Namen mehr als gerecht, ein Traum!
Nicht nur der Gosaukamm in seiner Pracht liegt vor mir, der Dachsteingletscher glitzert in der Sonne, unten im Tal liegt idyllisch der Gosausee. Auf der anderen Seite entdecke ich den Loser im Salzkammergut und weit draußen im Norden den unverkennbaren mystischen Untersberg. Das Panorama verwöhnt mich mit herrlicher Sicht auf dasTennengebirge in der anderen Richtung und an einem klaren Tag wie heute sehe ich hinüber bis zum Großglockner, Österreichs höchsten Berg. Und ich bin hier mittendrin und darf das genießen!
Ein Gefühl der Dankbarkeit und Glückseligkeit breitet sich in mir aus. Damit bin ich nicht allein. Der Herr neben mir zeigt seinem Begleiter die Bergwelt, andere studieren interessiert die Panoramakarten. Ein Pärchen hat es sich hier im Schatten gemütlich gemacht und sitzt aneinander gelehnt einfach da und schaut. Hier können die Gedanken schweifen und die Seele baumeln. Es ist wahr, manchmal geht man rauf um runterzukommen.
AUF KAISERIN SISI´S SPURENNach dem Teich liegt bereits die erste Alm, die Rottenhofhütte. Sennerin Magdalena macht hervorragenden Käse, bei der Produktion darf man ihr nach Voranmeldung sogar zusehen. Ich wandere aber weiter auf dem gut marktierten, breiten Weg, der sich allmählich bergwärts schlängelt. Nach einer Dreiviertelstunde habe ich die Zwieselalmhütte erreicht.
Historischen Aufzeichnungen zufolge hat hier die einstige Kaiserin Elisabeth von Österreich, besser bekannt als "Sisi" hier heroben übernachtet, wenn sie genug hatte vom Kaiserhof, der die freiheitsliebende Herrscherin eingeengt hat. Hinter welchem Fenster mag es wohl sein, in dem die Kaiserin einst hier geschlafen hat?
Almwirt Sepp zwinkert mir verschwörerisch zu und rät mir, doch einmal die geführte Sisi Wanderung mitzugehen, auf der mehr über den kaiserlichen Aufenthalt hier in und um die Hütte zu erfahren ist. Steht somit auf meiner To-do-Liste.
HIMMELSLEITER, SEE UND SOFTEISGestärkt an Geist und Seele, fängt nun auch mein Magen an, sich zu melden. Gerade zur richtigen Zeit, denn zurSonnenalmsind es nur mehr ein paar Schritte bergab. Hier auf derSonnenterrassegenieße ich heute einenTopfenstrudel, hausgemachtversteht sich. Nach der Pause wandere ich weiter RichtungGosaukammbahn, vorbei an der urigenBreininghütteund weiter zurGablonzerhütte, die unweit der Bergstation liegt.
Hier schweift mein Blick nach rechts, denn dort liegt ein absolutes Highlight für jeden Kletterer: die Himmelsleiter! Am Stahlseil und über Trittstifte geht es über den Intersport Klettersteig Donnerkogel in vier Etappen auf der Via Ferrata den luftigen Grat hinauf. Für den Extrakick sorgt dabei die sogenannte Himmelsleiter, die 40 Meter lang ist und nichts für schwache Nerven.
Ich wandere lieber "eine Etage niederer", aber ich sehe dem Spektakel immer gerne zu. Nun geht es aber wieder talwärts für mich, mit meinem Dachstein-West Sommerticket gondle ich nun am anderen Ende des Wanderweges hinunter. Dort am Gosausee nutze ich das herrlich belebende Wasser um meine Wanderfüße zu erfrischen. Ah, das tut gut!
Nachdem ich den See gemütlich umrundet habe, ist es mir eine liebe Tradition geworden, mir am Kiosk ein Softeis zu genehmigen. Ich sehe den Tretbooten am See zu, bewundere die standhaften Stand-Up-Paddler und freue mich mit den Kindern, die im Wasser plantschen.
Die Zeit vergeht und pünktlich um 16.30 Uhr holt mich Michi mit dem Wandertaxi ab. Auch einige weitere Wanderer nutzen das gute Angebot und lassen sich für 5 € pro Person wieder nach Hause bringen.
Ein schöner Tag, die mit einer gemütlichen Gondelfahrt beginnt und endet, mit einer Wanderung, die gut zu schaffen ist, mit vielen Eindrücken der von Salzburger Bergwelt, köstlichem hausgemachtem Essen und stressfreiem Retourweg ist für mich Urlaub pur.
Wie geht es euch damit? Könnt Ihr so einem sorglosen Wandervergnügen auch etwas abgewinnen? Schreibt uns eure liebste Wanderung in Dachstein-West und taggt uns gerne auf Instagram @dachsteinwest.